Probieren Sie Ihr Glück!

Gerne können sie diese Freizeitanlage benutzen. Der Schlüssel zur Kegelstatt wird vom Bartholomäer Kirchenwirt, der sich gegenüber der Kegelstatt befindet, aufbewahrt.

Historische Freizeitanlage

Wer vom Liebochtal herauf nach Sankt Bartholomä kommt, dem stechen zuerst die beiden Kirchtürme ins Auge. Gleich links neben der Ortseinfahrt empfängt den Besucher ein stadelartiges, langgestrecktes Bauwerk, das die Einheimischen „ Luahm-„ oder „ Kegelbudl“ bezeichnen.

Die Einrichtung dieser frühen „Freizeitanlage“ fällt in das Jahr 1894, wie ein Monogramm am Giebelblatt des nebenstehenden „Salettls“ (Pavillon, kleines Gartenhaus) verrät. Zu dieser Zeit ließ der damalige Kirchenwirt Johann Track, der zugleich Bürgermeister von Sankt Bartholomä war, die Kegelstatt errichten. Das Bauwerk fand auch in der einschlägigen Fachliteratur Beachtung. Im Bildband „ Alte Holzbaukunst in Österreich“ von Otto Swoboda ist zu lesen „ Kegelstatt aus dem 19. Jahrhundert, leichter Ständerbau, bestehend aus einer mit Fenstern ausgestatteten Vorhalle für Kegelspieler und dem anschließenden langgestreckten, laubenartig gezimmerten Kegelgebäude.“

Kegeln zählt zu den beliebtesten Wettkampf- und Gesellschaftsspielen der Welt. Laut Überlieferung wetteiferten die Germanen schon vor dem Mittelalter beim „Stein- Ziel-Werfen“ auf drei, sieben oder neun Kegelknochen. Die Spielregeln waren lange Zeit völlig offen. Kegeln durfte auf keinem Jahrmarkt, bei keinem Kirchenweihfest und auf keiner Hochzeit fehlen. Es diente der Belustigung von Jung und Alt, Arm und Reich. Durch den gewaltigen Durst der Kegelbrüder kam es beim Kegeln immer wieder zu Raufereien und sogar Messerstechereien waren keine Seltenheit.

Der Kegelbaum
Die Bahn der Bartholomäer Kegelstatt ist ein so genannter „ Kegelbaum“, der aus dem Stamm einer Erle geschnitten ist. Der 19.5 Meter lange Kegelbaum ist am Anfang der Bahn 25 Zentimeter breit und verjüngt sich bis zum ersten Kegel auf nur 11 Zentimeter. Es bedarf also einiger Geschicklichkeit, der Kugel eine gerade Richtung zu geben.

Kegel und Kugel
Die Bartholomäer Kegel bestehen aus dem splitterfreien Holz der Weißbuche, im Volksmund auch „ Hainbuche“ oder „ Steinbuche“ genannt. Sie sind 30 Zentimeter hoch und haben an der breitseiten Stelle einen Durchmesser von 8,5 Zentimetern. Die Kugel besteht aus dem harten und harzreichen Holz des Guajak- Baumes, im Volksmund auch „ Pockholz“ genannt. Diese Holzart ist so schwer, dass sie sogar im Wasser untergeht.

Das Dach der Kegelstatt
Eine Eigenart der österreichischen Dachlandschaft stellt das weststeirische Schieferschindeldach dar, wobei die Verbreitung nur den Nordteil der Weststeiermark betrifft. In den Berggebieten, die über keine Ziegelmöglichkeiten verfügen, fand man eine Alternative im fichtenen Schieferdach.

Fichte wurde als Grundmaterial für die Schindeln verwendet, weil gerade im weststeirischen Berggebiet der Fichtenanteil sehr hoch war und die qualitativ viel bessere Lärche fast nicht zur Verfügung stand.

Charakteristisch für das Schieferdach ist sein fischgrätenartiges Verlegmuster, welches die Haltbarkeit des Fichtenholzes durch bessere Durchlüftung erhöht. Für das neue Dach der Kegelstatt wurde von Handwerkern aus der Gemeinde 12.000 Schindeln von Hand gespalten.

Informations de contact

Informations complémentaires:
http://www.st-bartholomae.gv.at/

Demandes à:
gde@st-bartholomae.steiermark.at
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