Tritt man ein, sieht man das Presshaus des etwa 200 Jahre alten Kellers - aber gepresst wird längst wo anders.

Durch ein rundes Tor geht es in das Gewölbe des eigentlichen Kellers. Und da trifft man auf allerhand Prominenz - nicht am Tisch, sondern an den Kellerwänden.

Motive aus der Zeit der Christianisierung, das letzte Abendmahl sowie Bildnisse aus der griechischen und römischen Mythologie wechseln mit Skulpturen von Feldherren, Künstlern, Landesherren und Politikern. Und das alles spielt sich an den Wänden der Gewölbe ab.
Da durchbohrt uns der trojanische Priester Laokoon neben dem Konterfei Adenauers, da sonnt sich der österreichische Bundeskanzler Figl in der Gesellschaft von Amor und Psyche, da wetteifert Mozart, Beethoven und Schubert um die schönsten Musikkreationen, und Goethe diskutiert mit Schiller über den Glanz der deutschen Dichtersprache.
Der Urgroßvater des heutigen Kellerbesitzers kam auf die Idee, mit seinem Taschenfeitel dem nüchternen Lehmgewölbe Form und Verzierung zu geben, eine Nische für die handgeschmiedete Kellerlaterne zu schaffen und diese mit Ornamenten zu schmücken .... und so gings an.

Dann kam die Lust, sich an schwierigere Motive heranzuwagen, wobei Kunstzeitschriften und Illustrierte immer neue Anregungen gaben - und siehe da, die Lehmbildhauerei war geboren. Sie machte Ludwig Weber I., danach Ludwig II., und auch der dritten Generation - Erich - Spaß, und so wurde im Flackerlicht der Kellerkerzen das Kuriosium des "Prominenten-Kellers" von Röschitz geboren. Auf jeden Fall ein Produkt, das kaum irgendwo seinesgleichen hat.