Um 1330 stiftete Johann von Klingenberg, Pfandinhaber der Grafschaft Litschau, ein Chorherren- bzw. Kanonikerstift für einen Propst und fünf weltpriesterliche Chorherren. Dem Stift wurden die Pflege des feierlichen Gottesdienstes, der Seelsorge und der kulturellen Tätigkeit übertragen. 1393 ist die Existenz der Stiftsschule urkundlich belegt, welche heute noch als öffentliche Schule und somit als eine er ältesten Schulen Niederösterreichs besteht. 1432 kam es zu blutigen Hussiteneinfällen in der Region. Seit dem Propst Cornelius von Cautere (1580-1597) waren den Eisgarner Pröpsten auch immer landespolitische Aufgaben übertragen worden, die sie bis zum Ende der Monarchie 1918 innehatten. Im Deißigjährigen Krieg wurde das Stift durch kaiserliche und feindliche Truppen gleichermaßen verwüstet. Seit jener Zeit war das Kollegium nie mehr vollständig, dem Propst standen bis in die jüngste Vergangenheit nur mehr Vikare zur Seite.

Durch ein barockes Portal gelangt man in den neobarocken inneren Propsteihof. Sehenswert sind die Repräsentationsräume der ehemaligen Sommerwohnung der Pröpste, teilweise auch mit Secco-Wandmalereien des Waldviertler Malers Prof. Arnulf Neuwirth aus dem Jahre 1980 ausgestattet. Die Stifts- und Pfarrkirche zu Mariae Himmelfahrt ist eine frühgotische dreischiffige, kreuzrippengewölbte Staffelkirche mit vier Jochen. Der Chor mit 5/8-Schluss ist 2-jochig. Durch das mittlere Chorfenster erscheint am Patroziniumstag (15. August) die aufgehende Sonne. Die Kirche besitzt eine sparsame barocke Einrichtung (Statuen, Taufstein, Oratorium, Chorgestühl, Kanzel, Orgelgehäuse, Seitenaltar). Sehenswert sind auch die Glasfenster von der Zeit um 1900. Bemerkenswert ist die aus Hauptorgel, Seitenschifforgel und Chororgel bestehende Orgelanlage, die von einem zentralen Spieltisch aus gespielt werden kann. Die Stiftskirche hat durch die 1998 durchgeführte Innenrenovierung ihr mittelalterliches Erscheinungsbild wieder gewonnen und zählt jetzt zu den schönsten frühgotischen Kirchen des Waldviertels. Die Außenrenovierung erfolgte 1999.

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