Drassburg einst"Drassburg einst und jetzt" - lernen sie die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte kennen, über den beschilderten "Erlebnisweg" (dreisprachige Broschüre liegt im Gemeindeamt auf) sind diese leicht zu erwandern.

Gemeindeamt - Dorf / Selo

Dieses Haus wurde 1890 als Volksschule erbaut und war bis 1978 auch als solche in Verwendung.
An den späthistorischen Bau errichtete man 1929 und 1937 Zubaue. Nach der Renovierung und Modernisierung wird das Gebäude seit 1987 als Gemeindeamt genutzt, auch die Ordination des Kreisaztes ist hier untergebracht.
Drassburg entwickelte sich aus einem hochmittelalterlichen Breitangerdorf, dessen Ausmaße noch heute zu erkennen sind. Selo = Dorf, erstreckte sich einstmals von der Amtsgasse bis zur heutigen Heurigenstub’n Piller und zum Haus Eisenstädterstraße 10. Bei der Johannes Nepomuk Kapelle und im Bereich der heutigen Zahnarztordination führten bis 1952 zwei Holzbrücken über den Dorfbach, die im Zuge der Regulierung und Überdeckung des Nodbaches verschwanden. Nur mehr ein kleiner Teil des Baches ist noch im Europapark zu sehen.

Europapark

Dorfteich "Rimljak"Hier befand sich der gemauerte Dorfteich Rimljak = Fischteich, der als Löschwasserreservoir der Feuerwehr und als Badeteich der Kinder und Jugendlichen diente. Mit Blick in die Zukunft damals: Jahrtausendwende - wurde für diesen Park eine moderne Ausgestaltung gewählt, nämlich glatte, schlichte, nicht verspielte Linien. Im Mittelpunkt dieser strukturiert gestalteten Anlage mit allen wichtigen Elementen ‡ „gebändigtes” Wasser in Brunnen und Teichen, aber auch ein „gezähmter” Bach befindet sich der sogenannte Europabrunnen. Die halbrunde, steinerne Sitzstufe mit dem Wasserzulauf soll das E-Zeichen darstellen.
Seinen Namen tragen Park und Brunnen, weil die Bevölkerung von Drassburg bei der EU-Beitrittsabstimmung prozentuell mit höchster Stimmenanzahl votierte und somit „europareifes” Verhalten zeigte.

Kapelle Heiliger Johannes Nepomuk

Errichtet um 1750 an der Brücke über den damals noch offenen Bach. In von vier Säulen getragenen, 1858 errichteten Baldachin bunt bemalte Sandsteinfigur des Hl.Johannes Nepomuk (geb. 1350 in Pomuk bei Pilsen, gest. am 20.März 1393 in Prag) als Priester in Stola, mit Birett am Kopf, mit Kreuz, Palme, gestützt auf einen kannelierten Säulenstumpf, jedoch ohne Sternenkränzel. Der Heilige Johannes von Nepomuk war zuerst Notar des Bischofs von Prag, wurde 1380 zum Priester geweiht, 1389 Generalvikar der Erzdiözese Prag, 1393 wegen Einhaltung des Beichtgeheimnisses vom böhmischen König Wenzel IV. gefoltert und von der Karlsbrücke in die Moldau gestürzt und ertränkt. Er ist Brückenheiliger, Schutzpatron von Böhmen, der Priester und Beichtväter, der Schiffer, Flößer und Müller, Patron der Jesuiten und des Hauses Habsburg.
Namensfest ist der 16.Mai.

Mariensäule

Am Marienplatz, errichtet um 1700. Die gekrönte Heilige Maria als Himmelskönigin mit ebenfalls bekröntem Jesukind steht auf üppigem Kapitell mit Voluten, Engelsgesichtern und Blumengirlanden auf einfacher Rundsäule. Die früher übliche bunte Bemalung ist derzeit leider entfernt. Mariensäulen wurden in der Barockzeit häufig als Dank für abgewendete Seuchen oder andere Unglücksfälle errichtet.

Kolovajka

Vom Marienplatz ausgehend beginnt die so genannte Kolovajka, ein schmaler Verbindungsweg, über den man am schnellsten zur ehemaligen alten Mühle und zum Viadukt gelangte.

Mühle Mühle

Die herrschaftliche Mühle des Untergutes, die schon lange vor ihrer ersten Erwähnung im Jahre 1663 bestand, wurde von der Herrschaft selbst betrieben oder Pächtern zur Nutzung überlassen. Der letzte Müller war Georg Fertsak, der den Betrieb bis zur Mitte der 50er Jahre führte.

Hubertuskapelle

Die 2005 eingeweihte Hubertuskapelle lädt ein zu einem Spaziergang zum Ried Glože. Sie ist wie viele andere derartige Bauwerke im Burgenland zu Ehren des Heiligen Hubertus, des Schutzpatrons der Jäger, errichtet worden.
Vor allem rund um seinen Namenstag, den 3. November, wird seiner gedacht und werden Andachten gefeiert. Die Drassburger Hubertuskapelle ist auch ein Symbol für eine äußerst aktive Jägerschaft, die den Bau der Kapelle mit ihren Eigenleistungen ermöglicht hat. Die Ortsbevölkerung mit Spenden über die Veranstaltung „Advent im Dorf“, aber auch Firmen, die Gemeinde und das Land Burgenland haben dieses Projekt unterstützt.

Bildsäule Heiliger Antonius

Am „Antoniweg”, errichtet um 1800. Auf vierkantiger Säule die spätbarocke Sandsteinstatue des Hl. Antonius von Padua. Der Heilige Antonius (geb.1195 in Lissabon, gest.1231 in Padua) gekleidet in franziskanische Mönchskutte mit Jesukind am Arm, mit Schatzkästchen und Lilie ist Schutzheiliger der Liebenden, der Ehe, der Reisenden, der Bäcker, der Franziskaner und wird häufig als Helfer für das Finden verlorener Sachen angerufen.
Namensfest ist der 13.Juni.

Sühnekreuz

Das spätmittelalterliche Steinkreuz aus dem 15. oder 16 .Jahrhundert stand früher am Beginn der Meierhofgasse, war fast ganz im Erdreich versunken, wurde 1933 gehoben und 1974 hierher versetzt. Zwischen den unregelmäßigen Kreuzbalken ist eine runde Scheibe noch schwach sichtbar, am pyramidenförmigen Sockel ist eine Dolchklinge eingeritzt. Sühnekreuze, auch Steinkreuze, Kreuzsteine oder Hussitenkreuze genannt, sind besonders in Mittel- und Ostdeutschland, Polen und Tschechien verbreitet. Die burgenländischen Kreuze in Steinbrunn, Trausdorf, Drassburg und Marz sind die südlichsten Nachweise. Die Errichtung hängt mit der mittelalterlichen Strafordnung zusammen, wonach Totschläger als Sühne für ihre Tat am Tatort eigenhändig ein Steinkreuz errichten mussten.

Taborac „Venus von Drassburg “

Beim Taborac handelt es sich um eine Befestigungsanlage in Form eines ovalen Ringwalls von 140 x 160 m Durchmesser. Das Plateau, von dem heute nichts mehr zu sehen ist, war in der Jungsteinzeit bis in die römische Kaiserzeit besiedelt. Am Taborac, nördlich der Kirche, befand sich eine ausgedehnte Siedlung, die bis zum Beginn der Römerzeit dicht bebaut war. Aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. stammt eine der ältesten und wertvollsten Frauendarstellungen Österreichs, die als „Venus von Drassburg” berühmt geworden ist und wahrscheinlich eine „Fruchtbarkeitsgöttin” darstellt. Reiche Funde auch aus den folgenden Epochen, wie z.B. zahlreiche steinzeitliche Stücke, Beile, Schmuck und Serpentin unterstreichen die Bedeutung des Ortes für die Vor- und Frühgeschichte bis in das Mittelalter. Die Fundstücke sind im Landesmuseum Eisenstadt zu besichtigen. Die Bezeichnung Tabor wurde von den 1533-40 einwandernden Kroaten in der Verkleinerungsform Taborac übernommen und hat sich bis zum heutigen Tage erhalten.

Schwarzes Kreuz

Auf der Anhöhe oberhalb des Friedhofes. Das hohe Eisenkreuz ließen Mathilde und Conrad Patzenhofer, Besitzer der Zuckerfabrik in Siegendorf und des Schlosses von Drassburg, 1898 in Erinnerung an die Ermordung von Kaiserin Elisabeth aufstellen. Der Sockel trägt die deutsche, kroatische und ungarische Inschrift:

„Dem Andenken unserer geliebten Königin Elisabeth
in tiefer Trauer gewidmet von
Mathilde und Conrad Patzenhofer 1891”
Das Kreuz steht im Naturpark „Kogelberg-Rosalia”, die Wiesen rundum sind unter besonderen Schutz gestellt, seltene Pflanzen, wie die Kuhschelle und Wildtulpe sind dort beheimatet.

Röm.-kath. Pfarrkirche zur Heiligen Anna

Der im Kern gotische Bau des 14./15. Jhs., erhöht gelegen, ist von einer ehemaligen Wehrmauer mit barocken Grabsteinen umgeben. Der Chor zeigt Freskenreste des 16. Jhs., die barocke Einrichtung wurde 1778 vom Ödenburger Bildhauer Nikolaus Minich geschaffen, das vom Wiener Maler Johann Cimbal gefertigte Bild des Hochaltares zeigt die Hl. Anna als Lehrerin der Gottesmutter Maria. Das Namensfest der Heiligen Mutter Anna, der Mutter Marias, und des Heiligen Joachim ist der 26. Juli.

Kriegerdenkmal

1969 vom Drassburger Bildhauer Johann Pauleschitz geschaffen, stand ursprünglich am Hauptplatz und kam dann auf die Tratina unterhalb der Kirche. Die überlebensgroße Statue einer Mutter mit zwei Kindern vermittelt durch ihre Einfachheit und Wucht die stille Trauer. Das Monument ist Vorbild für die später allgemein errichteten Friedensdenkmale.

Dr. Endre Csatkai Geburtshaus - Alte Post

Hier wurde der Kunsthistoriker und Museologe Dr. Endre Csatkai am 13. August 1896 geboren. Sein Vater war damals Gemeindearzt von Drassburg. Er selbst studierte Kunstgeschichte in Budapest und Wien. Durch seine praktische Arbeit am Sandor Wolf-Museum in Eisenstadt und nach 1938 im Museum von Sopron, durch die Schriftleitung mehrer wissenschaftlicher Zeitschriften, vor allem aber durch seine Publikationen zur Kunst- und Kulturgeschichte des westungarisch-burgenländischen Raumes erwarb er sich bleibenden Ruhm. Dr. Csatkai war Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und erhielt 1954 den Kossuth-Preis, die höchste Auszeichnung Ungarns für kulturelle Leistungen. Er starb 1970 in Sopron. In diesem Gebäude war nach dem 2. Weltkrieg unter anderem das Postamt bis 1966 untergebracht.

Heiliger Florian

Der Bildstock des Hl. Florian wurde nach dem großen Ortsbrand 1785 von Baron Jakob Meskó, dem damaligen Schlossherrn, gestiftet. Bei diesem Brand wurde das Dorf bis auf zwei Häuser eingeäschert. Sein Wappen ist auf der hohen, auf vier Kugeln ruhenden Pyramide zu sehen. An den Seiten befinden sich in Lorbeerkränze gefasste Medaillons.

Friedhofskapelle

Mitten im Friedhof steht die Kapelle, 1875 erbaut. Sie ist ein einfacher, nach Südwesten orientierter Ziegelbau mit einer Apsis mit abgeschrägten Ecken. Das Türmchen trägt einen achtkantigen Steinhelm und ein Eisenkreuz.Das Langhaus der Kapelle hat einen quadratischen Grundriss und drei Rundbogenfenster.
Neben der einfachen Einrichtung sticht an der Apsiswand das Gemälde „Die armen Seelen im Fegefeuer” in vergoldetem Rahmen hervor. Fotos und Gedenktafeln an den Wänden erinnern an die Gefallenen der Weltkriege.

Kreuzbrunnen

KreuzbrunnenDer an der Straße nach Baumgarten gelegene Kreuzbrunnen gehörte im 19. Jahrhundert zu den interessantesten Quellfassungen und Brunnenbauwerken in ganz Westungarn. Der aus Bremen stammende Reiseschriftsteller Johann Georg Kohl berichtete im Jahr 1842 über die „heilige Quelle” in Drassburg: „Bei Draßburg, einem Dorfe, das den Zichys gehört und zum Theil von Kroaten bewohnt ist, fand ich viele kroatische Mädchen um eine heilige Quelle versammelt. Ein Ecce homo in steinernem Kasten stand über dieser Quelle ganz in Staub und Spinneweben eingesponnen. Das Wasser kam unter dem Bilde hervor. Die Mädchen waren unermüdlich im Wasserschöpfen und trugen es in irdenen Krügen von dannen. "Warum drängt Ihr Euch denn so? Ist denn das Wasser so gut?" fragte ich sie. „Wohl, wohl ist's gut”, antworteten sie, „es fließt ja vom Herr Gott abe” - Alle diese Kroatinnen, die festlich geschmückt waren, verstanden auch deutsch. Es waren wohl 30-40 Menschen versammelt, die das Wasser schöpften und tranken. Ein hübsches kroatisches Mädchen reichte mir ihren Krug zum Trinken. Mir ging aber dabei zum allgemeinen Amüsement ein Wasserstrahl in den Busen, denn ich kannte die Einrichtung der ungarischen Krüge noch nicht, bei denen allen sich in der Nähe des Henkels ein kleines verrätherisches Luftloch befindet, das man beim Trinken zuhalten muß, wenn man nicht innen und außen zugleich naß werden will, wie ich es wurde. „Willst Du denn nicht auch trinken?„ fragte ich meinen Kutscher Andres. „Kiß die Hand!" sagte er, „i trink lieber an Wein!” Vgl.dazu: Felix T o b l e r, Die Kroaten im Bezirk Mattersburg. Eisenstadt 1994, S.53 f.
Später wurde der offene Brunnen zu einem Brunnenhaus in Form einer kleinen Kapelle umgebaut. Diese Brunnenkapelle fiel dem Straßenbau und der Errichtung einer Betonstützmauer zum Opfer.

Kapelle zur Heiligen Maria

Oberhalb einer starken Quelle im Schlosspark, errichtet um 1700. Einfacher, mit Ziegeln gedeckter Bau, am Dachfirst ein ungarisches Doppelkreuz. Portal mit profiliertem Steinrahmen. Im Inneren ein einfacher marmorierter und zum Teil vergoldeter Holzaltar mit Altarbild Mater Dolorosa, flankiert von Statuen der Hl. Anna und Hl. Joachim, den Schutzheiligen von Drassburg. An der linken Wand hängt ein interessantes Votivbild der Heiligen Mutter Gottes von Neukirchen in Bayern, gestiftet 1730 von Johann Götz, Bäckermeister in Drassburg.

Schloss Drassburg

1554 als Edelhof des ungarischen Magnaten Thomas Nádasdy erstmals erwähnt, wurde das Schloss nach mehreren Zerstörungen im 16. und 17. Jh. um 1740 von der Adelsfamilie Mesko ausgebaut und daneben ein viel gerühmter Barockgarten angelegt, der mit Skulpturen des berühmten Barockbildhauers Jakob Schletterer geschmückt wurde.
Das Schloss wurde 1870 von Graf Alexander Zichy samt dem Gut Drassburg an den Fabrikanten Konrad von Patzenhofer verkauft. Die terrassenförmige Gartenanlage schmücken 12 Sandsteinfiguren von J.C. Schletterer aus dem Jahr 1758 und stellen Apollo, neun Musen, Diana und Athene dar. Bis 1987 (ca. 20 Jahre) wurde das Schloss als Hotel geführt; heute dient es wieder als Wohnsitz der Familie Patzenhofer.

Informations de contact

Informations complémentaires:
http://www.drassburg.at/